Wandern mit Hund in Oberösterreich, das war der Plan. Sprich: nicht zu weit mit dem Auto.
Also gut.
Ziele gäbe es mehr als genug dafür.
Mir fiel der Tipp einer (Instagram)-Freundin ein, der da lautete: wenn schon eine kleine Runde am Traunsee, dann doch bitte nicht die über-laufende Sonnstein Runde (auch dazu gibt’s mal einen Test – wenn wir uns endlich aufraffen, die Sonnenautobahn-Tour nachzudackeln 😉
Nachtrag: Erledigt 😎 ).
Gesagt, getan. Auf ging’s nach Traunkirchen, wo ich schnell Tipp Nummer 2 von besagter Freundin befolgte und den gratis Parkplatz ansteuerte (siehe Tourgrafik). Aber von Anfang an …
Machbare Kraxlerei mit Hund von Traunkirchen am Traunsee zu zwei Gipfel – die SICHERE Route
Infos zum Berg bzw. der Region
Diesmal führte uns unsere Wanderung wieder ins oberösterreichische Traunkirchen am Traunsee. Eine Region im Salzkammergut, die wir regelmäßig besuchen und in der wir noch viele Touren vor haben – schaut einfach mal rein und bleibt informiert. Wenn ihr Vorschläge zu Bergtouren oder / und Wanderungen habt die wir testen könnten – schreibt diese einfach ins Gipfelbuch 😉
Die Route animiert und interaktiv
Diese Tour als GPX Daten via Komoot
Wetter und Bedingungen an dem Tag: Windig, nass, matschig, feucht, rutschig, gatschig, schlammig, kein Regen, Wolkenfetzen die über den Himmel rauschen, ab und an Sonnenfenster … kurz und gut: Traumwetter um alleine unterwegs zu sein
Beginn der Wanderung via Baalstein zur Geiswand
Dann ging’s also los mit unserem „chilligen“ Wandern mit Hund in Oberösterreich* (genauer: am Traunsee 😉 ). Aber wie! Eine leichte Tour, hat sie gesagt, die Freundin. „Ganz easy going“, hat sie gesagt.
Mag ja sein, aber nicht an dem Tag, bei den Witterungen, und mit diesen „Weg“ hatte ich dann auch nicht gerechnet.
Der Wahnsinn: Teilweise in den Fels gehauen, heute glitschig und mit dem Laub vom letzten Herbst bedeckt, hopste die Räubertochter den schmalen und teilweise gefährlich rutschigen Fels weg entlang.
Ein mulmiges Gefühl, wenn es keine 30 Zentimeter neben dir senkrecht einige Meter (ca. 15-20?) nach unten geht. Ohne Gelände, ohne Seilsicherung. Blanker, feuchter, teilweise mit glitschigem Laub bedeckter Fels.
Hinweis für Bergfex:Innen mit Hund(en)
Den Weg über diesen – an feuchten Tagen wie heute – echt gefährlichen Weg könnt ihr euch sparen. Beginnt die Wanderung einfach an dem Weg, den wir beim Abstieg benutzen … Und: bei trockenen Verhältnissen ist diese Runde ideal für eine „Gassirunde am Berg“ 🙂
Vorbei an der Kalvarienbergkapelle
Aber gut, ging gut. Den ersten Felsen geschafft und somit die ersten Höhenmeter, direkt vor eine Kapelle (ein Blick in die Kalvarienbergkapelle lohnt sich alleweil), und für weniger Schwindelfreie: Zeit für ein Dankgebet? 🙂 ).
Weiter geht’s gemütlicher: ein wenig durch den Wald bis zur ersten Abzweigung Richtung Geiswand. Ab hier wird’s wieder steiler und serpeninig … und an diesem Tag irre gatschig, aber sowas von!
An trockenen Tagen weder für Hund noch Mensch ein Problem …
… heute ein tiefer Gang, bei dem jeder Schritt schmatzte. Und schnell an jedes Fitnesstraining erinnerte.
Die nächste halbe Stunde flitzte Ronja hoch und wieder runter während ich mich die schlammigen Serpentinen hoch mühte.
Ein typischer Waldweg über Stock, Wurzeln und Stein (noch mehr Steine, aber auch beeindruckend große Findlinge) und-das ist wohl der beste Tipp an dem Tipp:
Bei diesen Bedingungen bist stets alleine unterwegs. Niemand kam uns entgegen, keine Seele weit und breit (Was wohl auch an dem Wetter lag).
Zum Baalstein oder doch erst zu Geiswand?
Bissl zum klettern & kraxxeln
Dann die Abzweigung und Wahlmöglichkeit zum Baalstein oder doch erst zu Geiswand
Ronja stand bereits am Felsen hoch zum Baustein, Entscheidung war getroffen. Wie so oft von der Räubertochter.
Wie so oft die absolut richtige Entscheidung.
Also ab, den Seilgesicherten kleine Felsvorsprung zum Baalstein hoch, noch ein paar Meter durch den Wald und zack: Er öffnet sich eine Gipfelkreuzlose, aber fantastische Aussicht am Baalstein.
Ziel der Wanderung:
Super Aussicht über den Traunsee, zum Traunstein …
Wie auch immer, die paar Schritte wieder hoch zur Abzweigung und diesmal nach rechts, den steinigen schmalen Wurzelweg direkt unter der beeindruckenden Geiswand entlang … steil und senkrecht aufragend – cool 8) .
Nach etwas Kraxlerei (für Hunde kein Problem) gelangt man zum eigentlichen Aufstieg zum Gipfel. Diesmal eine richtige Kletterei, bei der ich Ronja teilweise helfen musste.
Was aber an ihrer „Größe“ liegt.
Der Hund besagte Freundin ist deutlich größer und schafft das Hindernis ohne weiteres.
Für wenige geübte Kletterer ist eine Aufstiegshilfe in Form einer Kette angebracht, als sollte also für jedermann zu schaffen sein (Trittsicherheit ist jedoch angebracht, zumal das eigentlich Gipfel-“Plateau“ nicht gerade breit ist).
Die Mühen Lohnen sich jedoch auf alle Fälle! Ein Top Panorama weit hinein ins flacher werdende Tal, nach Gmunden und natürlich über den Traunsee samt seinem fantastischen Bergpanorama, das uns länger verweilen ließ als geplant.
Für ein Wandern mit Hund* in Oberösterreich – eine Top-Empfehlung (zwei Gipfel die recht einfach zu erreichen sind und trotzdem ein Bergtouren-Feeling bieten.
Tipp 2: Unternehmt diese Wanderung nicht unbedingt an einem verregneten Wochenende.
Glaubt mir 😉 )
Rückweg: diesmal sicher durch den Wald
Irgendwann mussten wir doch wieder los, zumal der Abstieg bei diesem rutschigen Untergrund länger in Anspruch nimmt als bei trockenen Verhältnissen. Wieder einmal war ich [amazon link=“B08B5NM55Q“ title=“für mein festes Schuhwerk mehr als dankbar“ link_title=“Mein Bergschuh von Salewa“ link_icon=“amazon“ /].
Schon fein wenn der Grip unter den Sohlen passt.
Ein Sturz in den Bergen muss nicht zwangsläufig einen Absturz bedeuten, es reicht völlig, wenn man nicht mehr weiter kann weil der Knöchel schmerz oder Ähnliches.
Auf mehrere feuchtkalte Stunden im Wald zu warten bis (eventuell) Hilfe eintritt?
Darauf kann Bergfex:Inn wohl verzichten.
Zurück zum Abstieg, der besser klappte als erwartet, wenn auch einige Ausrutscher dabei waren. Grund genug, um uns den etwas kürzeren Weg über die felsig-glitschigen „Stufen“ zurück zum Parkplatz zu sparen.
Die Entscheidung für den zwar längeren, aber bei weitem sichereren Weg hinab fiel nicht schwer. Diese führt durch den Wald (na klar) direkt ins Ortszentrum von Traunkirchen. Okay, auch geil. 😉
Mein Fazit: Alles in allem eine sehr zu empfehlende „Tour“ abseits der Mainstream Wanderwege (die ich Sonnenöl-Autobahn nenne: weil‘s am Gipfel aufgrund des Andrangs oft danach riecht 😀 )
Wenn ihr Erfahrungen dazu habt – nix wie rein ins Gipfelbuch damit. Wir lesen uns, bis dahin: Bleibt’s auf’m Weg.