Servus aus dem Salzkammergut zum wichtigen Thema: Jagdtrieb bei Hunden abgewöhnen!
Du planst eine Wanderung oder Bergtour mit deinem Hund? Einen „Normalen“ Spaziergang? Eine ausgedehnte Gassi-Runde im Wald?
Aber der Jagdinstinkt deiner Fellnase(n) macht dir Sorgen?
Keine Sorge, damit bist du bei weitem nicht allein.
Viele Hundebesitzer kennen das Problem: Sobald ein Wildtier auftaucht, dreht der Vierbeiner durch und rennt los. Doch wie kannst du deinem Hund den Jagdtrieb abgewöhnen?
In diesem Artikel erfährst du alles, was du darüber wissen musst.
Wie du den Jagdtrieb (d)eines Hundes abgewöhnen kannst
Basics zum Jagdtrieb bei Hunden
Folgendes Szenario: Ihr seid bei einer Bergtour bzw. eine Wanderung mit Hund. Und da ist er wieder, der Drang, das Bedürfnis, der Wunsch. Die Lust. Das menschenleere Waldstück vor dir, niemand sonst weit und breit.
Ihr seid alleine unterwegs.
Du und dein Hund, neben dir an der Leine, mal in diese Richtung zieht, mal dort hin drängt. Um zu schnüffeln. Du weißt: Er will los – leinenlos mit dir den Anstieg zum Gipfel beschnuppern.
Dann ist da dieses ungute Gefühl.
Was, wenn er zu weit in den Wald läuft? Wenn Rehe in der Nähe sind? Oder Hasen? Andere Waldbewohner? Oder – oh Gott! – schlechtgelaunte, gewissenhafte, schießwütige Jäger auf der Pirsch …?
Soll ich? Kann mein geliebter Vierbeiner von der Leine? Darum geht’s in diesem Beitrag, und wir suchen Antworten darauf…
Also los: worum geht’s überhaupt?
Darum: Wenn ich mit meiner Ronja auf Bergtouren und Wanderungen unterwegs bin, ist es wichtig, dass ich den Jagdtrieb meiner Räubertochter im Auge behalte.
Der Jagdtrieb ist ein instinktives Verhalten bei Hunden und kann in bestimmten Situationen wie dem Aufspüren von Wildtieren oder kleinen Tieren zum Vorschein kommen.
Es ist wichtig zu verstehen, dass Hunde nicht einfach nur „böse“ oder „gefährlich“ sind, wenn sie jagen – es ist ein natürlicher Instinkt, der bei einigen Rassen stärker ausgeprägt ist als bei anderen.
Auch meine Maltipoo-Hündin Ronja hat diesen Jagdtrieb, und es ist meine Aufgabe als Hundebesitzer, sie in diesen Situationen unter Kontrolle zu halten.
Um das Risiko zu minimieren, dass Ronja auf eine „Jagdmission“ geht, lasse ich sie nicht aus den Augen (meist Leinenlos, weil ich weiß, sie gehorcht auf meine Kommandos in dem Augenblick, in dem es sein MUSS!).
Auch ein regelmäßiges Training (spaßig für uns beide, da dies während einer Tour „so nebenher“ geschieht 🙂 😎 ) haben dazu beigetragen, ihren Jagdtrieb zu kontrollieren.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es wichtig ist, dass ich als Hundebesitzerin mich mit dem Jagdtrieb meines Hundes vertraut mache (Buchtipp zum Thema Jagdtrieb bei Hunden abgewöhnen*) und lerne, wie ich ihn kontrollieren kann.
So können wir gemeinsam sicher und unbeschwert unsere Bergtouren und Wanderungen genießen (in vielen Beiträgen hier im BERG-VAN:MAG beschrieben).
Gibt es einen Hund ohne Jagdtrieb?
Machtlos: der Jagdtrieb als Urinstinkt eines jeden Hundes

Ganz genau: weil jagen Spaß macht.
So kannst du diesen Instinkt eines Hundes auf den Punkt bringen. Ein weniger genauer: Der Jagdtrieb ist genetisch in deinen Hund einprogrammiert, dagegen sind wir Hundebesitzer schlicht machtlos.
Ein instinktives Verhalten, das neben dem Territorialinstinkt, seinem Rudelinstinkt und dem Sexualtrieb seit Urzeiten – jener Zeit, als Hunde in Gestalt von Wölfen durch die Wälder streiften 😉 – einfach das Wesen eines Hundes ausmacht.
Punkt.
Punkt? Das war‘s? Wir können nichts dagegen unternehmen? Wenigstens, diesen Instinkt ein wenig unter Kontrolle halten? Den Jagdtrieb bei Hunden abgewöhnen?
Naja. Um diese Frage gleich zu beantworten: Nein, diesen Instinkt können wir nicht kontrollieren, aber, aaaaaber: Es gibt durchaus Wege, deinen Hund im Wald unter Kontrolle zu halten* 🙂 😎
Und welche Wege das sind, erfährst du, wenn du weiter liest 😉
Gibt es einen Hund ohne Jagdtrieb bzw. mit weniger?
Die Antwort auf diese Frage ist: Nein.
Der Jagdinstinkt ist angeboren.
Allerdings gibt es Rassen, die für die Jagd „optimiert“, sprich gezüchtet wurden. Oder anders ausgedrückt – diese haben einen ausgeprägten Jagdinstinkt.
Folgende Hunderassen mit ausgeprägtem Jagdtrieb gehören dazu (wichtig und nicht vergessen: Auch andere Rassen besitzen diesen Instinkt, diese Liste dient zur Orientierung):

Warum & wann der Jagdtrieb deines Hundes zur Gefahr wird?
Das Problem, wenn man es nicht schafft, den Jagdtrieb bei Hunden abgewöhnen?
Zum einen schlicht, weil er abhauen könnte – zack, und ab in den Wald. Meist kommt er relativ schnell wieder zurück – Minuten, die Hundehaltern wie eine Ewigkeit vorkommen – manchmal bleibt er spurlos verschwunden.
Kein Rufen, kein Pfeifen, keiner deiner Rückrufe hilft (In solchen Fällen wirken zuvor trainierte Rückrufspiele wahre Wunder – weil du ein (Lock)-Mittel, eine Technik hast, die dein Hund kennt*).
Der nächste Alptraum: Weil Hunde im Jagdmodus alles um sich herum vergessen, alles ausblenden und voll auf ihre Fährte fokussiert sind, kann dies deiner geliebten Fellnase das Leben kosten.
Nicht nur im Wald. Nicht, weil ein Jäger … Tödliche Gefahren lauern auch außerhalb des Waldes.
Dann, wenn der Hund im Jagdrausch über die viel befahrene Straße neben der du schon so oft mit ihm … Ich muss diese Vorstellungen nicht ausführen, oder?
Besser, wir versuchen, die Antwort auf die Frage zu finden, wie man den Jagdtrieb bei Hunden abgewöhnen kann. Und zwar, indem du weiter liest 😉
Kannst du den Jagdtrieb abgewöhnen bzw. umlenken?
Gleich vorweg, weil oft gefragt:
Nein – eine Kastration bringt nichts.
Eine solche dämpft zwar das Kampf- oder Imponier- oder Aggressionsverhalten, unterdrückt den Trieb deines Hundes jedoch nicht.
Wie geht das? Zum einen – und für mich der wichtigste Aspekt: mit konsequenter Hundeerziehung und Training vom Welpen Alter an (4. bis zur 16. Lebenswoche).
Wie?
Eigentlich easy: Solange dein Hund nicht gejagt hat, wird er nicht in so schnell in Versuchung kommen. Oder anders gesagt:
Je öfter du deinem Hund die Möglichkeit gibst zu seinen Jagdtrieb auszuleben, umso schwieriger wird es, ihm dieses Verhalten wieder abzugewöhnen.
Ebenso wichtig: Grundkommandos und ausreichend Bewegung. Zu diesen Themen wird es demnächst einen eigenen Beitrag hier im BERG-VAN:MAG geben – Tipps und hilfreiche (lebensrettende) Inhalte findest du zb. in der [amazon link=“3969667275″ title=“Hunde Erziehungs Bibel“ link_title=“Hunde Erziehungs Bibel: Das Buch zur Hundeerziehung“ link_icon=“amazon“ /] oder in den nachfolgenden Empfehlungen.
Wie steht’s mit „älteren“ Hunden?
Auch diesen kannst du eine gehörige Portion „dampf“ aus den Drüsen lassen 😀
Ganz einfach, in dem du wieder und wieder die Bindung zu dir und deinem Hund ausbaust. Lass deinen Liebling ruhig (in einer sicheren Umgebung) den Freiraum, den er braucht – und dann versteckst du dich 😎 oder gehst von ihm weg.
Das verunsichert jeden Hund, aber diese lernen, dich ständig im Auge zu haben. Auf diese Weise „überlegt“ er sich’s zweimal, ob er lieber einem Reh nachlaufen soll … oder eben bei dir bleibt.
Dann der „Leckerli Trick“ 🙂 Funktioniert der nicht immer? 😀 Kommandos wie „Hier“ oder „Sitz“, „Platz“ oder „Stopp“ (je nachdem was du ihm beigebracht hast) müssen „Sitzen“.
Auch und insbesondere auf Distanz. Und zwar sofort!
Das kann deiner Fellnase das Leben retten – und bringt ihm vermutlich das eine oder andere Leckerli ein 😉
Fazit zum Thema Jagdtrieb bei Hunden
Die in diesem Beitrag erwähnten Tipps, Tricks, Checklisten und Hilfestellungen um den Jagdtrieb deines Hundes unter Kontrolle zu bekommen, habe ich erfolgreich an meiner Räubertochter erprobt …
… und zwar immer und immer wieder, bei jeder Bergtour!
Da ich aber kein Hundetrainer oder ausgewiesener Experte in diesem Thema bin, habe ich mich auch in diversen Büchern schlau gemacht. Die ich gerne nachfolgend empfehle (ja – Werbung, aber hilfreich und lebensrettend).
Jetzt bist du dran: Hast du Erfahrungen mit dem Jagdtrieb deines Hundes gemacht? Welche Tipps und Tricks haben bei dir funktioniert? Dann gerne rein ins Gipfelbuch damit und teile deine Erfahrungen mit uns, ich bin mehr als gespannt darauf.
Dann wie immer bis zum nächsten mal und: bleibt’s auf’m Weg