Am 21. Juli kam es zu einem tragischen Bergunfall am Schafluckensteig in Ebensee (OÖ): Eine 62-jährige, bergerfahrene Frau stürzte beim Abstieg über eine 200 Meter hohe Felswand in den Tod. Laut Polizeiangaben brach unter ihr ein Stein aus – sie verlor das Gleichgewicht und stürzte ab. Ihr Begleiter alarmierte umgehend die Rettung, doch für die Frau kam jede Hilfe zu spät.
Mein Mitgefühl gilt den Hinterbliebenen und besonders auch dem Mann, der diesen Schicksalstag miterleben musste. Solche Momente verändern alles. Und genau deshalb schreibe ich diesen Beitrag.
Ich kenne den Schafluckensteig persönlich. Ich bin ihn gegangen. Und ich habe damals im BERG-VAN:MAG schon sehr deutlich darauf hingewiesen, wie fordernd und ausgesetzt dieser Abschnitt ist, besonders im Abstieg oder bei instabilen Bedingungen: 👉 Brunnkogel – Wanderung mit Hund zum Gipfelkreuz (4 Routen im Test)
Was viele nicht wissen: Es gibt mehrere Möglichkeiten, auf den Brunnkogel zu gelangen. Und fast alle anderen Wege sind deutlich sicherer, ohne dabei weniger schön zu sein.
Ich habe damals vier Varianten getestet – vom Attersee über die Taferlklause, die Kienklause und (an einem anderen Tag mit kritischer Einschätzung) auch die Zugänge via Schaf- und Hirschlucke. An dem Tag, als wir die Lucken testen wollten, war’s zu warm – und wir haben’s gelassen. Weil wir Steine gehört haben.
Weil wir gespürt haben, dass der Untergrund instabil war. Weil uns klar war: Wenn da was ins Rutschen kommt, dann ist der Helm keine Deko, sondern Lebensversicherung.
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Und genau darum schreibe ich heute nicht aus Sensationslust oder Selbstgerechtigkeit, sondern als jemand, der weiß, wie schnell sich das Blatt wenden kann. Ein einziger Schritt. Ein ausbrechender Stein. Das ist keine Seltenheit – das ist Bergrealität.
Was du tun kannst:
- Wenn du nicht 100 % trittsicher bist oder ein ungutes Gefühl hast: Es gibt andere Wege auf den Brunnkogel. Wirklich schöne! Allen voran die Route von der Taferlklause, die ich in meinem Beitrag genau beschreibe.
- Wenn du über den Schafluckensteig gehst: Trag einen Helm. Verwende im Zweifel ein Klettersteigset*. Du bist niemandem was schuldig – außer deiner Sicherheit.
- Wenn du Steinschlag hörst oder locker liegendes Gestein siehst: Denk nicht lange nach. Dreh um. Kein Gipfel ist das Risiko wert.
Ich werde den oben verlinkten Beitrag in den kommenden Tagen aktualisieren und dort auch konkrete Empfehlungen für Klettersteigset und Helm einfügen – nicht aus Werbung, sondern aus Überzeugung. Und weil ich glaube, dass Ausrüstung dann Sinn macht, wenn sie nicht nur getragen, sondern auch verstanden wird.
Bleibt’s bitte achtsam da draußen. Wir alle lieben die Berge – aber wir sollten auch respektieren, was sie uns abverlangen.
🕯️ In Gedenken an die Verunglückte.
Bleibt’s achtsam – und: Bleibt’s auf’m Weg.
Christian
(und immer auch: Ronja)
Weiterführende Infos, Tipps und Erfahrungen
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🛠️ Tipp: Wenn du gerade nach Ausrüstung suchst und Equipment wie dieses für dich infrage kommt – pack’s einfach in deine Packliste. So hast du’s später parat fürs Vergleichen oder Planen.