Servus aus dem Salzkammergut zu einem neuen Ziel: das Schneiderberg Gipfelkreuz nahe Grünau im Almtal. Tja. Als ob’s bloß eines gäbe …
Aber der Reihe nach. Los ging die Wanderung (Na – als Bergtour würde ich … nein: Wanderung trifft’s besser …). Start also am Parkplatz vom Almsee, wo wir ein lauschiges Plätzchen im Schatten zum Parken fanden.
Geplant: ein zwei Tages-Trip. Zum Aufwärmen die Sonnenuntergangs-Bergtour die ich hier ein wenig beschreiben werden. Am nächsten Tag sollte es auf den Zwölferkogel im Toten Gebirge gehen.
Tja. Wie bereits einmal in einem Beitrag erwähnt, kommt es oft anders, als man denkt. Viel anders. Ganz viel anders. Aber der Reihe nach. Beginnen wir mal mit dieser Bergtour zum Schneiderberg Gipfelkreuz (im Almtal).
Wie ihr sicher gemeinsam den Sonnenuntergang bei 2 /ein halb Gipfelkreuz(en) bewundern könnt
Los ging’s in der Salzkammergut Region Traunsee-Almtal – genauer: im Almtal – Richtung Grünau im Almtal und weiter zum Almsee. Die Anfahrt für sich ist schon eine Reise wert, einfach traumhaft durch das grüne und bergige Tal zu „Cruisen“.
Tourplan: vom Almsee zum Schneiderberg Gipfelkreuz
Ausgangspunkt wie erwähnt, der Almsee nahe Grünau im Almtal. Wie ebenfalls erwähnt, fanden wir nicht nur ausreichend Parkplätze (sogar neben einem Wäldchen im Schatten), hier findet ihr neben einem Verkaufsstand für den kleinen Hunger zwischendurch (und kühlem Bier 😉 ) und einem öffentlichen WC auch den Gasthof Seehaus Geishüttner samt Gastgarten (den wir nicht aufsuchten).
Ein paar Worte zum Ausgangspunkt am wunderschönen Almsee
Wie ihr hoffentlich aus diesen Zeilen herauslesen könnt: Die Bergtour zum Schneiderberg am Almsee könnte kaum besser und relaxter beginnen. Stimmt auch 😉 Und da wir bereits so gegen Mittag vor Ort waren – und wir eine Sonnenuntergangsbergtour geplant hatten – blieb genug Zeit für ein chilliges Almsee wandern mit Hund* entlang des Almsee Rundweg.
Zu einer häufig gestellte Frage: „Wie lange geht man rund um den Almsee?“
Antwort: Etwa gemütliche 1,5 – vielleicht 2 Stunden, die sich auf alle Fälle auszahlen: Traumhafte Kulisse, die sich stellenweise im glasklaren Wasser spiegelt – so auch der (geplante aber dann doch nicht) Gipfel unserer Bergtour am nächsten Tag. Tja …
Diese Tour als GPX Daten via Komoot
Wetter und Bedingungen an dem Tag: Keine einzige Wolke am fetzblauen Himmel, etwa um die 28 – 30 Grad, gegen Abend kühlte es auf ca. 25 Grad runter. Perfekt für eine Sonnenuntergangstour 🙂
Los: Bergtour zum Schneiderberg
Jetzt aber endlich los. Erstmal etwa einen Kilometer flach einen Schotterweg entlang, der letztendlich durch das ausgetrocknete Bachbett des Kolmkarbachs in einen Wald führt.
Und zwar zu einer dreifachen Weggabelung, von denen jener Weg zu nehmen ist, die am besten versteckt ist: Nämlich den „mittleren“, der als schmaler, unscheinbarer Waldweg zum Einstieg der Tour führt.
Die ersten 100 Höhenmeter steigen gemütlich über Stock und Stein, bis relativ rasch nur noch Stein übrigbleibt. Es folgen weitere zackig steigende 200 Höhenmeter, die mir und der Räubertochter (Berghund Ronja 🙂 ) richtig Spaß machen – oder wie ich sage: So richtig bergtourig sind.
Weiter geht’s: die Serpentinen hoch zum ersten Rastplatz
Was wir beim Aufstieg noch nicht wussten: Bevor wir den ersten Rastplatz (eine kleine Jagdhütte, die Schneiderberghütte) erreichten, führte uns der Aufstieg zum Schneiderberg im Almtal direkt an zwei „Zinnen“ vorbei, zu denen ich später noch zurückkommen werde (im wahrsten Sinne 🙂 )
Aufstieg zum Schneiderberg
Zuvor windet sich der Weg teilweise knapp an steil abfallenden Felswänden vorbei und über so etwas wie einen kleinen Grat (der Grat ist flach und eben, etwa einen halben Meter breit, ca. fünf Meter lang und easy zu gehen …
… wenn man eine gewisse Schwindelfreiheit bzw. seine Höhenangst unter Kontrolle hat!
Nach dem „Grat“ führt der bergtourige Schotterweg ziemlich rasch erneut in einen Wald – ihr ahnt den Grund, weshalb ich noch einmal auf die „Zinnen“ zurückkommen muss?
Die Schneiderberghütte auf 1017m
Wie auch immer: nach weiteren 100 HM – auf etwa 1000m ü. A steht sie plötzlich vor uns: Die Schneiderberghütte (ich denke, eine alte Jagdhütte) samt kleiner Sonnenterrasse –
Hinweis für Bergfex:Innen mit Hund(en)
Perfekt um in der einsetzenden Dämmerung Wasser zu tanken. Für die Räubertochter (den Hund 😉 ) und auch für jeden anderen Hund sollte es bis hierher keine Probleme geben.
Zwei – und irgendwie noch ein weiteres Gipfelkreuz
Selbst die kurze Fotopause dauerte ihr schon zu lange 🙂 Und das tolle Panorama auf die umliegenden Gipfel des Toten Gebirges? Auf den Zustieg über die „Röll“ die uns am nächsten Tag erwarten würde? Ihr doch egal … Gut – dann also weiter. Der Aufstieg wird etwas steiler, etwas „gschmackiger“ (beansprucht die Beine 😉 ), bleibt aber für die nächsten 300 Höhenmeter im Wald.
Was zwar angenehm kühler ist, jedoch kaum noch lichte Stellen bietet, um das Panorama zu genießen (oder Teile davon). Die Hoffnung bleibt, dort oben beim Schneiderberg Gipfelkreuz ein Plateau oder so vorzufinden, um den Sonnenuntergang ohne die „störenden“ Bäume zu genießen …
Eine Hoffnung, die der Wind über Gipfelkreuz eins durch die Äste und Blätter des dichten Waldes davon flattern ließ. Ja. Über Gipfelkreuz eins, dass an einen Baumstamm genagelt wurde 🙂 (Eigentlich mein „halbes“ Gipfelkreuz 😉 )
Klar. Bei all den Bäumen bleibt ja kaum Raum für ein ordentliches Kreuz 🙂 Was sich wohl bereits mehrere Bergwanderer dachten und kurzerhand ein weiteres Gipfelkreuz „gebastelt“ haben, um es ruckzuck in einen Steinhaufen zu stecken (Bild eins von den Beiden da …). Aber immerhin: ein Gipfelkreuz.
Das kann nicht alles gewesen sein … oder doch? Die Räubertochter schnüffelte rum, ich guckte rum, und dann fanden wir es – das „offizielle“ – das dritte Gipfelkreuz des Schneiderbergs … eh Okay. Sicherlich nicht der Grund, um sich den Weg herauf anzutun, aber ein Gipfelkreuz 🙂
Hinweis für Bergfex:Innen mit Hund(en)
Hinweis an dieser Stelle – wie ihr anhand dieser Zeilen erkennt, führt der Weg praktisch nur durch einen Wald. Wenn auch ihr euren Hund leinenfrei laufen lassen wollt, dann nur, wenn ihr euren Hund / seinen Jagdtrieb sicher unter Kontrolle habt:
Warten auf den Sonnenuntergang über dem Toten Gebirge
Gut. Also drei Kreuze. Oder zwei und ein halbes. Wie auch immer. Wenn wir schon hier sind, noch schnell eine Jause (österr. für Brotzeit) genossen. Wie immer mampfte mir Ronja die Räubertochter die Hälfte der Wurst weg … ich kann einfach nicht nein sagen. Bei dem Blick?
Sei‘s wie’s sei: Aussicht gleich null, und die Sonne stand bereits sehr tief. Natürlich hatte ich eine Stirnlampe dabei, auf die ich mich im Gebirge verlassen kann* – auch wenn es unwahrscheinlich war nicht vor Einbruch der Dunkelheit unten anzukommen. Sicher ist sicher.
Und ihr ahnt es bereits? Hier kommen die oben erwähnten „Zinnen“ ins Spiel. Die Jause in den Rucksack gestopft, der Räubertochter gepfiffen (die sich irgendwo im Unterholz versteckte), und ab ging’s wieder durch den Wald, über Wurzeln gehopst, über Steine gesprungen, an der Hütte und dem „Grat“ vorbei und … STOPP!
Nicht so schnell …
Traumhafter Sonnenuntergang über Grünau im Almtal
Runter mit dem Tempo …
Zum einem standen die Schatten bereits tief, verdeckten aus dem Boden ragende Steine – auch auf dem Weg über den Grat! Ein stolpern könnte hier fatal enden! Also: Rüber über den Grat und dann, nach wenigen Metern, klettert ihr vorsichtig (bei Trittsicherheit und Schwindelfreiheit und am besten mit Erfahrung im Klettern) auf den ersten der beiden „Zinnen“, bei denen die Rückseite senkrecht nach unten abfällt …
Also Vorsicht! Und knippst bei Einbruch der Dämmerung das Licht an!
Dort oben findet ihr ein kleines Plateau – wie gemacht um sich hinzusetzen und … genießen. Aber was sollen die Worte: Einen Eindruck davon in dem Filmchen da … was nie an das reale Erlebnis heranreicht, deshalb eine klare Empfehlung von mir: Macht euch auf den Weg (Richtung Grünau im Almtal) 😉
So – dann bleibt noch der Hinweis auf unser Gipfelbuch (Kommentarbereich) in das ihr eure eigenen Erfahrungen reinklopfen könnt. Oder Fragen, Tipps, Hinweise zu eurer Bergtour auf den Schneiderberg.
Ich freue mich auf euch bei unsrer nächsten Wanderung / Bergtour mit Hund und bis dahin wie immer: Bleibt’s auf’m Weg 😉