Sandling Klettersteig mit Hund: Wie und ob der Klettersteig zum Sandling Gipfel klappt

  • Beitrags-Autor:
  • Lesedauer:32 min Lesezeit

What? Den Sandling Klettersteig mit Hund? Sowas in der Art hab ich nicht selten gehört. Gefolgt mit dem Zusatz: „Klappt das? Der ist doch viel zu schwer für eine Fellnase … oder?“

Naja – und genau darum geht’s unter anderem in diesen Beitrag. Neben der Routenbeschreibung zum Sandling via Hohen Raschberg. Und ein paar Tipps zum Thema Klettern mit Hund gibt’s oben drauf.

Und ja, doch – bevor’s kommt: Ja, der Sandling Klettersteig (auch: Sandlingsteig) ist ein ECHTER Klettersteig. Einfach, im A bis maximal A/B Bereich, aber doch ein offizieller Klettersteig, deshalb gleich zu Beginn …

Ein wichtiger Hinweis:

SELBSTSICHERUNG hat nichts mit (falschem) Ehrgeiz oder Stolz zu tun!

Wenn wir hier von einem „Klettersteig“ im A/B Bereich sprechen, benötigen geübte Bergfex:Innen OHNE Hund selten ein Klettersteigset. Ungeübte Wanderer kommen dabei samt Fellnase(n) nicht selten in ECHTE Schwierigkeiten!

Sprich: Auch bei LEICHTEN Klettersteigen kann ein Klettergurt nicht schaden (für eure Sicherheit und die eurer Fellnase – die an eurem Klettergurt gesichert ist). Ein Helm sowieso nicht! Und genau deshalb [amazon link=“B01M9DCDAO“ title=“die Empfehlung FÜR (m)ein Klettersteigset“ link_title=“Salewa Klettersteigset Premium Attac Gurt Ferrata Lite Helm Toxo by“ link_icon=“amazon“ /]!

Tipps zum Sandling Klettersteig mit Hund: Gefahren und wie ihr diese vermeidet

Infos zum Sandling bzw. der Region

Der Sandling ist mit seinen 1717 Metern ein beeindruckender Gipfel in der Region Ausseerland im Salzkammergut, Österreich. Er bietet atemberaubende Ausblicke auf die umliegende Landschaft und die beeindruckende Bergwelt. Er ist weniger bekannt als seine Nachbarn, steht diesen jedoch um nichts nach.

Was den Sandling Klettersteig anbelangt in aller kürze: dieser erfordert (wie alle Klettersteige) Erfahrung, die passende Ausrüstung und Geschicklichkeit sowohl bei Hunden als auch bei Wanderern (Details weiter unten in diesem Beitrag).

In der Region Ausseerland gibt es jedoch auch viele andere Aktivitäten, die du mit deinem Hund unternehmen kannst (einige – und mit jedem Schritt mehr – gibt’s im BERG-VAN:MAG zu entdecken). Die Umgebung bietet eine Vielzahl von Berg- und Wanderwegen, die sich für gemütliche Spaziergänge oder anspruchsvollere Bergtouren mit Hund eignen. Ihr könnt zusammen die malerischen Seen, grünen Wiesen und bewaldeten Hügel erkunden.

Die Route zum Sandling via Klettersteig mit Hund

Darstellung der Route

Route animiert und interaktiv

Diese Tour als GPX Daten via Komoot

Wetter und Bedingungen an dem Tag: Glasklares, fetzblaues Traumtagerl vom morgendlichen Beginn der Bergtour an. Am Nachmittag langweilten sich ein paar Wolken über dem Dachstein, also kurz: Perfekte Verhältnisse …

Sandling Klettersteig mit Hund via Hoher Raschberg

Auch diesmal waren wir zu dritt unterwegs, und die Vorstellung erfolgt ganz im Insta-Style 😀 : Natürlich Ronja Berghund, wie auch bei der Tour zum Rettenkogel wieder dabei: Eva-Maria.naturelove und: ja, i eben 😀

Los gings von diesem Parkplatz hier. Wie gesagt (und fast schon als BERG-VAN:Tradition 😉 ), recht zeitlich in der Früh. Recht entspannt, recht gemütlich einer Mischung aus Straße und Forstweg entlang.

Kurz: Folgt einfach der Beschilderung zur Raschberg-Hütte bzw. Lambacher-Hütte. Dabei gibt’s eigentlich keine Möglichkeit sich zu verfranzen (geiles Wort eigentlich, oder? 😀 meint: sich zu verlaufen 😉 )

Abzweigung bei der Raschberg Hütte

Eure erste echte Chance um sich zu verfranzen 😀 (gfoid ma), habt ihr etwas unterhalb der Raschberg Hütte. Dort müsst ihr – wenn ihr den (lohnenswerten) „Umweg“ zum Raschberg Gipfelkreuz „auf euch nehmt“ gleich mal am Forstweg bleiben und links rein.

Dieser „Umweg“ kostet euch etwa ein-ein halb Stunden, 160 Höhenmeter und etwas über drei Kilometer.

Ein Umweg, der sich (unser aller) Meinung auszahlt. Schöne erste Panoramen auf den (bei uns noch schlafenden) Dachstein samt Gletscher, den Sarstein, Loser, ein paar Seen und eine Hammer Landschaft belohnen diesen Umweg.

Nicht „nur“ am Raschberg Gipfel, bereits beim Aufstieg.

Gipfelkreuz Hoher Raschberg (mit Hund)

Im Prinzip ist auch der Weg hoch zum Raschberg Gipfel gut Beschildert. Im Prinzip? Nachdem ihr die Forststraße verlasst, geht’s bissl über Stock und Stein, Fels und Wurzel – aber als Weg erkennbar und: keineswegs als „echte“ Kraxlerei“ oder gar als Klettern zu bezeichnen.

Feines Bergwegal eben 😉

Irgendwie eine merkwürdige Gegend da oben. Als hätten sich mehrere Stürme und Gewitter in die Haare gekriegt und sich nicht entscheiden können, ob das Plateau abholzen oder niederbrennen 😀

Mehrfach.

Wie auch immer: über den Streit ist mittlerweile gelbes Gras gewachsen. Hohes, gelbes Gras. Und viele Baumstümpfe wachen drüber.

So irgendwie.

Vorteil und auch Schönheit einer solchen Gegend: kaum ein Baum der die Aussicht verstellt. Außer beim Gipfelkreuz 😀 Egal. Nehmt euch da oben Zeit für eine Wasserpause (natürlich auch für euren Hund) und chillt rein in diese Hammer Natur.

Zwischenstopp Lambacher Hütte

… irgendwann heißt’s wie immer Abschied nehmen und (nicht wie immer) den selben Weg zurück bis zur Kreuzung nahe der Raschberg Hütte. Von hier an folgt dem Wanderweg zur Sandlingalm bzw. den Schildern zur Lambacher Hütte.

Und wer bei der Lambacher Hütte keine Pause macht ist selbst Schuld. Wir sind jedenfalls keine „Schaff ma’s zum Gipfel in XY Minuten?“ Bergfex:Innen. Unser Motto lautet eher so: „Oba vom Gas“ (Oba = österr. für: „runter“ 😉 ).

Vor dem Sandlingsteig = nach dem Felssturz

Und bei diesem beeindruckenden Sandling Felssturz von 1920 überquert ihr auch die Grenze in die grüne Mark (Bundesland Steiermark). Genauer: etwa eine halbe Stunde leichtem Anstiegs an der vorderen Sandlingalm – Richtung Sandling Klettersteig mit Hund 😎

Ein Anblick, der daran Erinnert, was wir Menschlein am Berg sind: Kurze Besucher in einer nur scheinbar ewigen Welt.

Und auch daran, das wir da jetzt hoch müssen 😀 Also fast.

Nach dieser Checkliste. Die muss jetzt einfach sein 😎

Checkliste zum Thema Steinschlag

Jetzt also los mit Details zum Sandling Klettersteig

Von der vorderen Sandlingalm … halt, stopp: zuvor noch ein wichtiger Hinweis zum Thema Klettersteig mit Hund:

Je eingespielter ihr (Bergfex:In und Hund(e)) seid, umso einfacher und sicherer wird eine / jede Kraxlerei!

Klar? Dann wirklich los.

Nach der Sandlingalm sucht am Berghang nach diesen (im Salzkammergut*) typisch gelben Wegweisern. Und folgt dem Pfeil in Richtung „Sandlingsteig“.

Rein in den Sandlingsteig

Wie im nachfolgendem Bild zu erkennen, reden wir von einem (fast) durchgehend seilversichertem, steilen Gelände. Gerade bei feuchten oder gar nassem Untergrund gilt dieser Steig als extrem Absturzgefährdend.

Trittsicherheit und auch Schwindelfreiheit sind hier kein Fehler!

Ebenfalls auf dem Bild zu erkennen: ich trage hier Klettersteighandschuhe: aus gutem Grund:

Wenn ihr einmal längere seilversicherte Passagen geklettert seid, kennt ihr die Blasen an den Handflächen und aufgerissenen Stellen an Fingern?

Verletzungen, die mit (Halbfinger)-Handschuhen einfach zu vermeiden sind.

Und dieser Klettersteig „zieht“ sich immerhin über satte 400 Höhenmeter. Also ne Menge Drahtseil um sich die Hände zu verletzen.

Glaubt mir: ihr wollt euch nicht längere Zeit mit aufgerissenen Handflächen an einem (im Sommer auch noch) heißen Drahtseil festhalten

Gefahren am Sandling Klettersteig

Wo liegt die Schwierigkeit bei diesem Klettersteig? Zum einen, das er leicht ist. Ja, genau: gerade leichte Klettersteige (wie der Sandlingsteig) werden zu oft unterschätzt und auf die leichte Schulter genommen.

Leider zu oft ein tödlicher Fehler.

Zum anderen, da der Aufstieg auch bei unsrer Tour relativ feucht war, sprich: trotz heißem und trockenem Wetter (auch die Tage davor) feuchter Untergrund. Feuchte Wurzeln, feuchtes Laub auf feuchtem Stein.

Eine Gefahr lauert also auch darin, das ihr abrutscht. Und ja, da geht’s dann rasant nach unten mit euch.

Also noch einmal: wenn ihr keine oder wenig Erfahrung mit längeren seilversicherten Abschnitten habt, unsicher bei Kraxlerein seid oder nicht Schwindelfrei, dann …

Ist dieser Klettersteig trotzdem machbar – aber seid nicht zu stolz um euch und eure Fellnase zu sichern*!

Checkliste: So werdet ihr ein eingespieltes Team

Eine gute Hundeerziehung beginnt bereits im Welpenalter, aber auch ältere Hunde können noch erzogen werden. Hier sind die wichtigsten Grundlagen zur Hundeerziehung bzw. Teambildung. (Leseempfehlungen*) Damit ihr in den Bergen SICHER unterwegs seid:

  • Grundkommandos: Dein Hund sollte die wichtigsten Grundkommandos wie „Sitz“, „Platz“, „Komm“ und „Bleib“ beherrschen. Diese Kommandos helfen dir dabei, deinen Hund in schwierigen Situationen unter Kontrolle zu halten.
  • Rückruf: Der Rückruf ist eines der wichtigsten Kommandos und kann in gefährlichen Situationen lebensrettend sein. Dein Hund sollte sofort zu dir zurückkehren, wenn du ihn rufst.
  • Leinenführigkeit: Dein Hund sollte an der Leine sicher und kontrolliert laufen. Wenn du auf Bergtouren in der Nähe von Abgründen oder steilem Gelände wanderst, solltest du deinen Hund aus Sicherheitsgründen immer an der Leine halten.
  • Sozialisierung: Dein Hund sollte gut sozialisiert sein und sich mit anderen Hunden und Menschen vertragen. Eine gute Sozialisierung kann unangenehme Situationen vermeiden und dafür sorgen, dass dein Hund auch in Gesellschaft anderer Hunde und Menschen ruhig und entspannt bleibt.
  • Ruhe bewahren: Dein Hund sollte in bestimmten Situationen ruhig bleiben, wie zum Beispiel beim Zusammentreffen mit anderen Hunden oder Tieren und insbesondere – weil das in den Bergen passieren wird: auf Weideflächen!
  • Vertrauen und Belohnung: Eine gute Beziehung zu deinem Hund ist entscheidend für eine erfolgreiche Hundeerziehung. Du solltest deinem Hund Vertrauen und Sicherheit geben, indem du ihm klare Anweisungen gibst und ihn belohnst, wenn er etwas richtig macht. Positive Verstärkung kann helfen, das Vertrauen und die Bindung zwischen dir und deinem Hund zu stärken.

Ziel dieser Bergtour und Belohnung

Dann: geschafft. Nö.

Nicht ganz. Nach dem Ausstieg vom Klettersteig steht ihr voll und ganz … in der Latschensauna 😀 Wer schon mal dieses „vergnügen“ hatte, weiß von was ich rede 😉 Erspart euch und eurer Fellnase diese Hitze und geht früh genug weg (zumindest bei Sommertouren).

Nicht nur euer Vierbeiner wird heilfroh drüber sein 😉

Und wenn ihr schon in den Latschenofen reinkommt, denkt daran: Schützt euren Hund und macht ausreichend Wasserpausen (Empfohlenes Equipment zur Wasserversorgung*) – besonders für Hunde kann ein Hitzschlag / Sonnenstich tödlich enden!

Der Rest ist ein problemloser „Gipfelsturm“. Belohnung der Mühen? Jeder Bergfex der schon mal alleine (die Chance dazu ist am Sandling groß) am Gipfel stand und ein Bergpanorama für sich hatte, kennt das Gefühl. Mehr sag ich nicht dazu.

Rauf mit euch zum Sandling und erfährt selbst. Am besten natürlich mit Fellnase 😉

Abstieg (Rückweg) und ein kurzes Fazit

Wie bereits weiter oben angedeutet, sind wir über den Nordabstieg – den Normalweg (immerhin noch ein T3 ,was auch ein Grund für unsere „5“ in der BERG-VAN:Schwierigkeitsskala ist).

Dieser Nordabstieg „mündet“ unten in der Vorderen Sandlingalm, von wo ihr entweder wieder via Lambacher Hütte absteigt. Oder, mein TIPP: den Weg nehmt den wir gewählt haben (siehe GPX oben). Sprich: chillig durch den Wald, gemütlich neben einem kleinen Bach entlang. Traum!

Sonst? Alles gesagt 😉 Wenn ihr Fragen zu dieser Tour habt (oder andere Hinweise, Anregungen, Tipps usw.) wie immer ins Gipfelbuch damit!

Ich freue mich auf euch bei unserer nächsten Bergtour mit Hund und bis dahin wie immer: Bleibt’s auf’m Weg 😉

Weiterführende Infos, Empfehlungen und Tipps