Ein Erfahrungsbericht zwischen Schotter, Asphalt und Bergweg – oder auch: Gravelbike oder Mountainbike – die Qual der Wahl?
🚵♂️ Zwischen Wunsch und Wirklichkeit
Ich fahre aktuell ein (Merida) Mountainbike. Und bin eigentlich voll zufrieden damit. Kein High-End-Carbon-Raketenbike – aber solide, zuverlässig, und vor allem: ich komm damit überall hin, wo ich hin will.
Bergwege, Wurzelpassagen, Abkürzungen durchs Gelände – genau da fängt der Spaß für mich an.
Aber:
Der Weg zum Berg? Der führt meistens über Asphalt. Und wenn ich da mit meinen dicken MTB-Reifen rauffahre, dann frag ich mich schon manchmal: Wäre ein Gravelbike* nicht besser?
🔎 Was ist eigentlich was? – Gravelbike* oder Mountainbike*
Bevor wir ins Gelände gehen, kurz zur Definition:
Gravelbike* | Mountainbike | |
---|---|---|
Einsatzbereich | Schotter, Forststraßen, Asphalt | Trails, Bergwege, Gelände |
Reifenbreite | 3,5–5,0 cm | 5,0–7,5 cm (manchmal mehr) |
Lenker | Rennrad-ähnlich (Dropbar) | Gerade, breit |
Komfort | schnell, aber hart | langsamer, dafür sicher |
Fahrstil | effizient, flüssig | robust, verspielt |
🥾 Mein Tourenstil: Bike & Hike – aber anders
Bei mir läuft’s so:
- Ich starte im Tal, oft auf Asphalt.
- Danach kommt meist eine lange, stetige Schotterauffahrt.
- Und erst im letzten Drittel wird’s ruppig: Bergweg, Wurzeln, Steine – aber noch fahrbar.
- So weit hoch wie möglich – dann Rad abstellen, gut sichern, und zu Fuß weiter zum Gipfel.
- Runter? In umgekehrter Reihenfolge, aber mit mehr Grinsen im Gesicht 😄
Ich habe dabei meine ganz eigene Definition von „Bike & Hike“ – denn ich trage mein Rad nicht, und ich schiebe es auch nicht über Geröllfelder, nur um „am Gipfel mit Rad“ posen zu können.
Für mich heißt das:
So weit mit dem Rad, wie es sinnvoll und effizient ist.
Wenn’s nicht mehr passt, wird das Bike gut versteckt und gesichert, und ich gehe zu Fuß weiter.
Kein Zwang, kein Dogma – ich will die Berge genießen, nicht dominieren.
Das Bike ist für mich Hilfe, nicht Hindernis. Punkt.
🧠 Reifen, Laufruhe und die Zollfrage
Mein aktuelles MTB hat eine Profilbreite von ca. 5 cm – also in der Mountainbike*-Anfangs-Breite. Was das typische Ende der Profilbreite bei Gravelbikes* bedeutet.

🛠️ Eigene Erfahrung: Obwohl heute alle Welt von 29-Zoll redet: Ich war kürzlich mit meinem MTB* auf der Postalm unterwegs (siehe Filmchen hier) und war erstaunt, wie ruhig mein Merida Bike trotz kleinerer Zoll-Reifen bergab läuft. Kein Wackeln, kein Zucken – einfach Flow.
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Heißt das, Zollgröße ist egal?
Jein. Klar bringt ein kleineres Rad (wie bei vielen MTB’s) Vorteile beim Überrollen von Hindernissen. Aber:
Ein gutes Setup schlägt die reine Zahl.
Gerade bei meiner Größe (1,88 m) ist ein größeres Laufrad sicher kein Fehler – aber zwingend ist’s nicht.
🔄 Der Gravelbike* oder Mountainbike* Vergleich in der Praxis
Abschnitt | MTB | Gravel |
---|---|---|
Asphalt (Anfahrt) | 😬 rollt, aber träge | ✅ top |
Schotterstraße | ✅ gut | ✅ super |
Bergweg | ✅ zuhause | 😬 machbar, aber hart |
Abfahrt | ✅ sicher & stabil | ⚠️ grenzwertig |
Bikepacking im Tal | okay | ✅ effizient & leicht |
🧾 Pro & Contra aus meiner Sicht
Mountainbike
✅ Robust
✅ Komfortabel auf ruppigem Gelände
✅ Kontrolle bergab
❌ Schwerer
❌ Träge auf Asphalt
Gravelbike*
✅ Schnell & effizient
✅ Ideal für Bikepacking
✅ Perfekt auf langen Anfahrten
❌ Weniger Reserven bergab
❌ Weniger Komfort bei Wurzeln & Steinen
🧭 Mein Fazit: Noch bin ich beim MTB – aber…
…ich träume schon ein bisschen vom Gravelbike*. Nicht, weil mein MTB* schlecht wäre – im Gegenteil. Ich liebe es, damit einfach draufloszufahren, ohne zu überlegen, ob ein Weg „noch geht“. Aber manchmal wär’s halt fein, auf Asphalt & Schotter mehr Effizienz zu spüren.
Und das ist der Punkt: Ich will eigentlich beides.
Aber zurzeit? Ist dieses MTB* mein treuer Begleiter. Und das reicht auch.
💡 Was du für dich mitnehmen kannst:
Wenn du vor der Frage stehst: Gravel oder MTB?, dann frag dich nicht nur was cool aussieht, sondern:
- Wie sehen deine Touren aus?
- Wie viel Gelände willst du wirklich fahren?
- Wie ist dein Sicherheitsgefühl bergab?
- Und: Willst du vielleicht auch mal absteigen und zu Fuß weiter?
Denn genau da liegt vielleicht deine Antwort.
Also dann viel Spaß und wie immer: Bleibt’s auf’m Weg
Christian
(und immer auch: Ronja)
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