Servus aus dem Salzkammergut zu einer Wanderung vom Hintersee aus. Mal wieder 😉
Geplant: hoch zum Wieserhörndl. Der Hintersee als unser gewählter Startpunkt.
Nach der Wanderung zur Feichtensteinalm sollte die Bergtour heute deutlich höher hinauf gehen und zumindest an einem der beiden Gipfelkreuze enden, die wir uns vorgenommen hatten.
Okay. Ich mir vorgenommen hatte.
Nach Jahrzehnten zurück am Spielberg und Wieserhörndl
Meine vierbeinige Begleiterin wusste natürlich nichts von dem Vorhaben „Hintersee Wanderung„, „Spielberg“ und dann rauf zum „Wieserhörndl“ – einige (Wanderkarten) bezeichnen letztgenannten Gipfel auch als „Wieserhorn“ … fragt man die Bewohner der Fuschlseeregion, nein, des Salzkammergutes bzw. der Osterhorngruppe, bekommt man ein klares: „Wieserhörndl“ samt Kopfschütteln und ein „spinnst eh“ lächeln.
Worauf ich hinaus will: Beide Gipfel, jenen vom Spielberg (an dessen Namen es nichts zu rütteln gibt) und eben vom Wieserhörndl sind mir bestens bekannt.
Aber nur im Winter.
Auf Schi. Zusammen mit meinem Opa – dem die Tour auch gewidmet ist. Eine Rückkehr nach Jahrzehnten, die sentimentaler wurde als erwartet …
Auch ich kenne den 1567 Meter hohen Berg der Osterhorngruppe seit frühester Kindheit nur unter dem Namen Wieserhörndl (das dieser Berg nicht so heißt, wär mir echt neu 🙂 ).
Was neu war: Zum ersten Mal befand ich mich alleine hier (mit Ausnahme der Räubertochter natürlich), erstmals stieg ich ohne technische Hilfsmittel (sprich Schilift) hoch, erstmalig als Sommerbergtour und das mit Hund (Ronja ist mein erster Vierbeiner), und das erste Mal mit der Wahrnehmung eines Erwachsenen (Ahhh – da ist echt schöne Natur rund um die Pisten 😉 )
Start der Hintersee Wanderung von der Hinterseestraße
Gleich vorweg (und trotz des Subtitels „Hintersee Wanderung“ 😉 ): Den Weg entlang des Hintersees könnte man sich „sparen“ – nicht weil dieser nicht sehenswert wäre: Das Gegenteil ist der Fall: Wir nahmen diesen „Umweg“ entlang des Sees absichtlich auf uns, eben weil diese Strecke so herrlich am Ufer des Sees entlang führt (besonders in den Morgenstunden).
Hinweis für Bergfex:Innen mit Hund(en)
Wichtig für Hundebesitzer: Entlang des Sees gilt Leinenpflicht …
Ahmmm. ja. Wenn doch so früh am Morgen niemand unterwegs ist …
Dem Ufer des Sees entlang – perfekter Start in den Wandertag
Okay. Also. Wer sich diesen Weg aus welchen Gründen auch immer sparen will: Am Vordersee (also an jenem Ende des Sees auf dem wir zu schlenderten) befinden sich ausreichend und leicht zu findende Parkplätze – kostenlos und pssst: Den einen oder anderen Van hab ich dort am Rande eines kleinen Zuflusses auch gesehen …
Ronja hat der Umweg „gedaugt“ und ich empfehle diesen Umweg – auch wenn dieser am Ende des Tages logischerweise noch einmal gegangen werden muss, aber: Nach zwanzig Kilometer am Ufer zu hocken, der Sonne beim Untergehen zusehen und die Füße nach einer langen Hintersee Wanderung im Wasser … lohnt sich allemal!
Diese Tour als GPX Daten via Komoot
Wetter und Bedingungen an dem Tag: Von Morgens bis Abends ein mit blauer Wasserfarbe gemalter Himmel, paar Wölkchen reingetupft – die eine leichte Prise durchs Himmelsmeer pustete – und ab und an ins strahlgelb der Sonne geblinzelt …
Um den Seeberg rum durch den Wald
Vom Parkplatz am Vordersee ging unsere Wanderung hoch über eine asphaltierte Straße. Eine gemütliche halbe Stunde später auf der ersten Anhöhe über eine saftige Wiese rein in den Wald. Beinahe kitschig wie schön und ruhig der Weg hier ist.
Vor uns ragen die beiden Zielgipfel ins blau, ein sanftes Lüftchen wehte uns um die Nasen, und für Ronja hieß es abseits der Straße: Leinen los. Kein Schild, kein Weidevieh: Kein Problem (wie bereits mehrfach in Beiträgen erwähnt: Sie gehorcht auf Kommando – sollte (Jung)-Wild in der Nähe sein – sie bleibt bei mir. Ob mit oder ohne Leine muss jeder Hundehalter selbst entscheiden).
Ausreichend Wasserstellen
Diesmal konnten wir uns über zu wenig Wasserstellen nicht beschweren: Zum einen durch die Schneeschmelze, zum anderen denke ich: Auch im Hochsommer dürften nicht alle Bäche und Rinnsale auf dem Weg austrocknen 😉 Gefühlt plätschert hier alle hundert Höhenmeter ein neues Bächlein (klar, einige Wasserstellen werden mehrfach durchschritten 😉 )
Was wichtig ist: Ja, Wasser ist ausreichend vorhanden – trotzdem: Immer genügend Wasser in den Rucksack packen (Tipps gegen Überhitzung deines Hundes findest du in diesem Beitrag): Sollte und muss eine Grundregel bleiben.
Kleine, feine Alm auf halben Weg
Nach etwa einer Stunde abwechslungsreichen Aufstieg durch den Wald (Ein Weg über Stock und Wurzel, wie ihn jeder Bergwanderer kennt) mit einigen feinen Aussichtspunkten, erreichten wir eine kleine, aber feine Alm (am Güterweg Eibleck: Eibleckalm? Keine Ahnung ….).
Für halbwegs fitte Bergwanderer und Hunde sollte dieser Aufstieg konditionell kein allzu großes Thema sein, wenn’s auch ab und an recht „schneidig (manchmal etwas steiler 😉 )“ bergauf geht. Belohnung: Traumhafte Ruhe und erneut plätscherndes Wasser – herrlich!
Moser Denkmal – ein wichtiger Wegpunkt wenn …
… die Hintersee Wanderung von hier aus nicht hoch zum Spielberg und weiter zum Wieserhörndl gehen soll.
Von hier ginge es auch hoch zum Ochsenberg (1483m ü. A) und weiter zum Eibleck (1518m ü. A), eine Tour, die wir natürlich 😉 getestet haben und die ihr hier nachlesen könnt.
Denkmal übrigens für den Jäger Moser Rupert, der 1927 unweit dieser Stelle von einem Wilderer erschossen wurde …
Einen weniger radikalen Hinweis dazu: Bei der Wanderung mit Hund zum Ochsenberg sind wir am Rückweg – sprich: beim Abstieg – an diesem Moser Denkmal vorbei, also nicht von hier rauf: Die Beschreibung in dem Artikel ist also „Seitenverehrt“ 😀 (egal, die Wanderung bleibt trotzdem die selbe und trotzdem der Tipp: Geht auch zu diesen beiden Gipfel hoch …).
Soweit der Abstecher zum Ochsenberg, weiter geht’s mit unserer Hintersee Wanderung zum Spielberg …
Erstes Etappenziel erreicht: der Spielberg
Eine Lektion dieser Bergtour: Gedanken können schon mal abschweifen – die Aufmerksamkeit* muss auf der Tour bleiben: Je höher wir aufstiegen, umso bewusster wurde mir, wohin wir da eigentlich unterwegs waren und – wie lange, seit ich zum letzten mal hier oben war? Zwanzig Jahre? Länger? Gedanken an meinen Opa, an die Zeit mit ihm hier oben und plötzlich standen wir abseits des Weges in einem steilen Waldstück – inklusive kleiner „Grat“-Kraxlerei 🙂
Über diese Erinnerungen hatten wir glatt den eigentlichen Weg verlassen, kletterten wir (na ja – weniger klettern, aber doch sehr steil über Wurzeln hinweg) den direkten Weg Richtung Gipfelkreuz 😀 Ich mag sowas eh, und der Räubertochter daugen die direkten Wege durch den Wald auch 😀 Also:
Hinweis für Bergfex:Innen mit Hund(en)
Aufpassen beim Aufstieg und auf den Weg achten. Das Laub vom Vorjahr verdeckt teilweise den offiziellen Weg, und: Der direkte Weg führt auch an einem (ziemlich überraschend hinter Sträuchern und anderem Grünzeugs auftauchenden) Grat entlang – ein Absturz kann und wird hier fatal enden …
Wir sind definitiv nicht abgestürzt 🙂 …
… und konnten zusammen dieses erste Panorama genießen ….
Ziel der Wanderung vom Hintersee: Das Gipfelkreuz am Wieserhörndl
Nach einer erholsamen Rast (bei dem mir die Räubertochter wieder mal viel zu viel von meiner Jause („Stärkung, Brotzeit“) ab schnorrte 🙂 ) ging’s flott weiter.
Der Weg zum Wieserhörndl ist mit einer Stunde ausgewiesen – tatsächlich befanden wir uns kaum eine sehr gemütlich geschlenderte halbe Stunde später auf der Wieserhörndl-Alm (wenn die so heißt. …), sprich: Der Weg führt entlang des Wieserhörndl-Schlepplift.
Jenem Schilift, von dem ich zusammen mit meinem Opa unzählige Male hochgezogen wurde, auf jener Piste, die wir nach unten bretterten … unglaublich schöne, aber auch intensive und sentimentale Erinnerungen.
Wie auch immer: Ronja ließen meine vielen Stopps (bei denen ich mich vor meinem geistigen Auge an der Seite meines Opas auf Schi die Piste runterflitzen sah …) ziemlich ungerührt: Sie lief die Almwiese auf und ab (also ein Kinderspiel für Hunde) – bis auch ich den Gipfel erreichte.
Gefühlt war’s nie schöner hier oben, als würde mein Opa neben mir stehen … Schön. Und auch solche Augenblicke liebe ich bei Bergtouren.
Abstieg leinenfrei weil: keinerlei Weidevieh am Weg
Leider kommt das Panorama auf dem Video da oben nicht so rüber, wie’s wirklich war (ist eh immer so, und eigentlich auch gut so: Jeder Wanderer und auch jeder Hund 🙂 der sich die „Mühen“ eines Aufstiegs antut, hat sich das „wahre Gipfelkreuz Gefühl“ redlich verdient).
Ich weiß natürlich nicht, wie’s eurem Hund geht, aber Ronja genießt das Panorama wirklich. Sie sitzt oft minutenlang einfach nur rum und guckt in alle Richtungen 😀 – würde mich interessieren: Nichts wie rein ins Gipfelbuch damit!
Unser „Gipfelbuch“ = Kommentare unter jedem Beitrag 😉
Runter ging’s nach etwa einer haben Stunde Panorama-Genuss über die Osterhorngruppe, das Salzachtal und weit über die Gipfel des Dachstein-Massiv. Traumhaft …
Fazit zu dieser Hintersee Wanderung mit Hund
Wie immer geht’s hinab gefühlt doppelt so schnell wie aufwärts – trotzdem: die Tour hat’s konditionell schon in sich: Über 20 Kilometer bei über 1000 Höhenmeter durch Wald, über Wurzeln, Steine und schmatzende Almwiesen muss man schon richtig fit sein, um diese Strecke nicht in den Beinen zu spüren.
Auch die Räubertochter schlenderte die letzten ein / zwei Kilometer neben mir her (Topfit düst sie vor und zurück und in den Wiesen hin und her – sie rennt mit Sicherheit die doppelte Strecke – wenn sie neben mir hergeht, dann ist das ein Zeichen: sie ist ziemlich KO 🙂 )
Was ist also das Fazit dieser Bergwanderung mit Hund in der Fuschlseeregion?
Zum einen, dass Bergtouren auch eine sentimentale Angelegenheit sein können, zum anderen – was euch mehr interessieren wird: Diese Tour fordert höchstens die Kondition. Keine Klettereien, auch sonst keinerlei Hindernisse – nicht einmal Viehsperren.
Eine empfehlenswerte Tour, die für jeden Hund geeignet ist – sofern die Besitzer nicht schlapp machen 😉
Dann also bis zum nächsten Abenteuer mit Hund, und: bleibt’s auf’m Weg